Die Lasik (Laser in situ keratomileusis) wurde weltweit in den letzten 30 Jahren schon millionenfach durchgeführt, um die Form der menschliche Hornhaut zu verändern und damit Brechfehler wie Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit zu korrigieren
Die Gruppe um Prof. Susana Marcos aus Madrid ist dieser Frage nun nachgegangen (Computational simulation of the optical performance of an EDOF intraocular lens in post-LASIK eyes Lago et al., JCRS 49(11):p 1153-1159, November 2023).
Dabei wurden zwei Linsen miteinander verglichen, die täglich weltweit viele hundert Mal implantiert werden. Hierbei handelt es sich um zwei Linsen der Firma Alcon, nämlich der Monofokalen AcrySof IQ und die EDOF-Linse AcrySof IQ Vivity. Ein sehr nachvollziehbarer Wunsch für die Katarakt-Op nach Lasik ist es, danach möglichst “wenig Brille” zu brauchen. Die Vivity Linse kann das recht gut, gerade, wenn man sie mit einer Mini-Monovision kombiniert (ein Auge soll Brillenwert 0.00 haben, das andere eine Kurzsichtigkeit von -0.50 Dioptrien). Aber verursacht diese Linse nach der Katarakt-Op nach Lasik nicht vermehrt störende Lichteffekte, wie z.B. einen “Heiligenschein” um Lichter? Die Antwort liefert nun diese Studie und ist auf der ersten Blick etwas verblüffend. Patienten, die vor einer Katarakt-Op nach Lasik stehen, und vor der Lasik kurzsichtig (Myopie) waren, und bei denen die Pupillengröße nicht allzu groß ist (3mm), können laut dieser Studie erwarten, dass sie weniger “Heiligenschein-Lichteffekte” sehen, als wenn sie sich eine monofokale Linse implantieren lassen. D.h., dass die Vivity EDOF-Linsen von Alcon auf jeden Fall für eine Katarakt-Op nach Lasik in Betracht gezogen werden darf.Warum EDOF Linse? Wenn Sie altersweitsichtig sind und Ihre Linse nicht mehr heranzoomen kann, brauchen Sie eine Lesebrille mit der Stärke 2.5D. Die Vivity hat die Stärke “eingebaut” (3mm Pupille). Damit könnte sie, wenn sie zu der jeweiligen Hornhaut “passt”, die Lesebrille nach einer Katarakt-Op nach Lasik überflüssig machen.