Wer sich auf eine Katarakt (Grauer Star) Operation vorbereitet, wird sich für eine Linse entscheiden müssen. Oft stellt sich hier die Frage: Ist die Multifokallinse besser? Es drängen sich zwei Fragen auf.
1.) für wen und 2.) Was bedeutet eigentlich Multifokallinse?
Ist die Multifokallinse besser, bedeutet ja auch, dass man sie mit einer anderen Linse, meistens der Monofokallinse, vergleicht.
Multifokallinse bedeutet, dass die Linse das einfallende Licht auf mehrere Bereiche verteilen kann. Diese Bereiche sind die Ferne, der mittlere Bereich (Computer) und die Nähe. Als Multifokallinsen vor 20 Jahren auf den Markt kamen, waren viele von Ihnen bifokal, nämlich für die Ferne und die Nähe. Jetzt kann man sich vorstellen, warum sie damals einen schlechten Ruf bekommen haben. Linsen, mit denen man nicht am Computer arbeiten kann, sind wenig hilfreich und recht frustrierend, wenn man bedenkt, dass man die Ferne und die Nähe sehen kann, aber für die Computerarbeit plötzlich eine Brille braucht.
In der Folge kamen trifokale Multifokallinsen auf den Markt. Also Linsen, die die Ferne, den Computerbereich und die Nähe abbilden können. Ist die Multifokallinse besser, wenn sie trifokal ist? Ja, eindeutig.
Wer kann also von modernen trifokalen Linsen profitieren? Grundsätzlich Patienten mit gesunden Augen. Liegt eine altersbedingte Makuladegeneration oder ein Glaukom vor, sollte man Abstand nehmen. Hier sind refraktive EDOF-Linsen besser geeignet, gerade, wenn man möglichst brillenfrei nach der Operation sein möchte. Auch können Multifokallinsen nachts beim Autofahren zu Blendungserscheinungen führen. Also sollten Taxifahrer auch eher zu refraktiven EDOF-Linsen tendieren, gerade, wenn sie beim Autofahren die DIstanz und den Tachobereich (z.B. Das Navi) ohne Brille scharf sehen wollen.
Für Patienten, die gutes Allround-Sehen haben wollen, nachts nicht auf das Auto angewiesen sind und möglichst in der Zukunft auf die Lesehilfe verzichten möchten, ist die Multifokallinse besser.
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