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Bei der Monovision werden die Kunstlinsen für die Kataraktoperationen so ausgewählt, dass danach ein Auge für die Ferne, das andere für die Nähe eingestellt ist. Auf dem Fernauge wird der Brillenwert „0“ eingestellt. Auf dem Leseauge ein Wert zwischen -1,5 und -3 Dioptrien. Theoretisch ist das eine elegante Art und Weise, um auf eine Gleitsichtbrille verzichten zu können. Das Problem dabei ist, dass das Gehirn einen zu großen Brillenwertabstand nicht gut verträgt. Die Bilder der beiden Augen werden unterschiedlich groß wahrgenommen. Die wenigsten Menschen vertragen eine Monovision von mehr als 1,5 Dioptrien.

Je besser die Kunstlinsen sind, umso kleiner kann der Unterschied zwischen den beiden Linsen gewählt werden. Moderne Linsen liefern bei einer Differenz von nur einer halben Dioptrie eine ausreichende Tiefenschärfe. So können nach einer Operation beider Augen sowohl die Ferne, der Computer und auch die Nähe ohne Brille scharf gesehen werden. Diese Monovision von einer halben Dioptrie wird Mini-Monovision genannt.

Neue Erkenntnisse der Mini-Monovision

Bisher wurde davon ausgegangen, dass das Sehen in der Ferne besser ist, wenn beide Augen für die Ferne eingestellt werden.

Eine Publikation im Journal of Cataract and Refractive Surgery bringt uns eine neue Erkenntnis. (Visual outcomes comparing emmetropia vs mini-monovision after bilateral implantation of a nondiffractive extended vision intraocular lens: randomized trial. Vasavada et al. Journal of Cataract & Refractive Surgery 50(8):p 799-804, August 2024.)

Hier werden zwei Gruppen miteinander verglichen. In der ersten Gruppe werden beide Augen mit der Vivity Linse von Alcon so versorgt, dass beide Augen für die Ferne korrigiert werden. Die andere Gruppe erhält eine Mini-Monovision. Ein Auge wird für die Ferne eingestellt, dass andere etwas mehr für die Nähe mit einer halben Dioptrie Kurzsichtigkeit.

Herausgefunden haben die Augenärzte, dass das brillenfrei Sehen in der Nähe in der Gruppe mit Mini-Monovision signifikant besser war. Weiter stellen sie fest, dass das Sehen in die Ferne durchaus vergleichbar ist mit den Ergebnissen der Gruppe, in der beide Augen für die Ferne eingestellt wurden.

Neben den Multifokallinsen, die auch ein Sehen in allen Distanzen ermöglichen können, kann die Mini-Monovision mit EDOF-Linsen auch das Sehen in allen Distanzen recht gut ermöglichen. Und das ist wichtig, da Multifokallinsen durchaus zu Blendungserscheinungen in der Dunkelheit führen können.

Fährt man gerne Auto, kann also die Linsenwahl „EDOF-Linsen mit Mini-Monovision“ einen erheblichen Vorteil für das Autofahren in der Dunkelheit bedeuten.

Finden Sie hier eine passende Linse vor Ihrer Kataraktoperation: https://alfbyafb.de/e7f5v2